Eine Kaufhalle in Ostdeutschland. Lizenz: Creative Commons by-sa/2.0 Foto: frollein2007

In vielen Regionen wird es in Zukunft kein Bevölkerungswachstum mehr geben. Ein Subventionsregen für schrumpfende Regionen sei nicht sinnvoll, meint Steffen Kröhnert. Die Kommunen und Regionen müssten sich deshalb auf die Schrumpfung einstellen und ihre Infrastruktur konzentrieren, sagt der Bevölkerungsforscher im bpb-Interview.

Zuletzt ist die Zahl der geborenen Kinder gestiegen, ebenso die Zahl der Kinder pro Frau: Nach den Schrumpfungsprognosen der vergangenen Jahre waren das positive Nachrichten. Hat sich die demografische Entwicklung umgekehrt?

Wenn man auf die Geburtenrate blickt hat sich die Lage tatsächlich etwas gebessert. Wobei es noch zu früh ist, das als dauerhaften oder großen Erfolg zu feiern. Die absolute Zahl der Geburten wird sicherlich weiterhin sinken, weil die Gruppe der Eltern seit den 70er-Jahren immer kleiner geworden ist. Gegen das Fehlen der Eltern, die in der Vergangenheit nicht geboren wurden, kann man heute nichts mehr tun.

Die Kinderzahl je Frau ist auch nicht genug gestiegen, um das als großen Erfolg zu werten. Ich denke, dass die neue Familienpolitik diesen Anstieg bewirkt hat, insbesondere das Elterngeld, das ja 2007 eingeführt wurde. Aus meiner Sicht hat das gerade in der bürgerlichen Mittelschicht dazu geführt, dass sich mehr Frauen für ein Kind entschieden haben – weil sie nicht mehr diesen großen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen, wenn sie für eine begrenzte Zeit aus dem Berufsleben aussteigen. Insgesamt kann man das aber noch nicht als Entwarnung betrachten oder als Lösung des demografischen Problems bezeichnen.

Das komplette Interview auf bpb.de

„Die Regionen m\u00fcssen sich an die Schrumpfung anpassen“
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